Seit Jahrtausenden ist der Handel für die Menschheit von wichtiger Bedeutung und erfordert zwingend Kommunikation zwischen den Handelsparteien. Da sich der Handelsmarkt mittlerweile über die ganze Welt erstreckt, birgt ebendies eine große Herausforderung: Wie können sich Menschen verstehen, die die Sprache des jeweiligen Gegenübers nicht sprechen?

 

Aus der Not heraus entwickeln sich auf fast natürliche Weise Sprachen, die ausschließlich zur Verwendung in diesen Handelssituationen angewandt werden. Die "Hilfssprachen", sogenannte "Pidgins", basieren auf Vokabular beider involvierter Sprachen und entwickeln ihre eigene, eher rudimentäre, Grammatik. Ausgangssprachen sind und waren oftmals Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch oder Niederländisch.

 

So kommt es häufig vor, dass die nächste Generation solcher Handelsleute ein Pidgin als Muttersprache erlernt und im Alltag anwendet. Die Sprache wird den Umständen entsprechend angepasst, das Vokabular erweitert sich und auch die Grammatik nimmt definiertere Züge an, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es vorhandene, offizielle Sprachen aufweisen. Dennoch steigt die so entstandene Sprache zur Muttersprache ganzer Gemeinschaften auf und wird in diesem Stadium "Kreolsprache", kurz Kreol, genannt (lat.: creare = erzeugen; franz.: créole/span.: criollo = "im Lande Geborener"). Kreol ist letztendlich eine zur Muttersprache erweiterte und ausgebaute Pidginsprache.

 

Ein Beispiel für eine englisch-basierte Kreolsprache ist Tok Pisin aus Papua-Neuguinea:

"man bisnis"= "businessman", "tenkyu" = "thank you"