Spiegelparadoxon

Wenn wir uns selbst im Spiegel betrachten, dann wirkt das auf uns wie eine Begegnung mit einem anderen Menschen. Unser Gehirn führt dann unterbewusst eine Drehung des Körpers um die vertikale Achse durch. Das widerspricht jedoch der Art, wie ein Spiegel funktioniert, denn dieser tauscht vorne mit hinten. Das heißt beispielsweise, dass unsere linke Hand auch im Spiegelbild auf der linken Seite ist und nicht auf der rechten wie unser Gehirn vermutet.

Warum wird oben und unten nicht auch getauscht?

Dass wir links und rechts vertauschen liegt also daran, dass unser Gehirn diese unterbewusste Drehung vornimmt. Daher ist auch schnell klar, dass das mit oben und unten nicht funktionieren kann. Wir drehen uns schließlich nicht um die horizontale Achse.

 

spiegel2.pngStellen wir uns einen Planeten vor, auf dem alle Menschen immer mit der linken Seite nach Nor-den und mit der rechten Seite nach Süden aus-gerichtet sind. Die Menschen schauen also

spiegel3.pngimmer nach Osten. Wollen sie einmal nach Westen schauen, dann müssen sich um die horinzontale Achse drehen. Sie stehen dann also auf dem Kopf. Schauen sich zwei Menschen von diesem Pla-neten an, dann steht zwangsläufig immer einer von ihnen auf dem Kopf. Würden sie in einen Spiegel schauen, würde sich für sie der Eindruck ergeben, der Spiegel vertausche oben mit unten. Was der Spiegel vertauscht hängt also davon ab, welche Achse unsere bevorzugte Rotationsachse ist.