image.pngSonnentierchen (Heliozoen) sind kugelförmige Einzeller aus der Klasse der Wurzelfüßer. Die 40 bis 50 µm großen Lebewesen sind Süßwasserbewohner und kommen relativ häufig in Tümpeln, Teichen, Seen oder kleinen Wassergräben vor, wo sie sich in der Nähe von Algen und Wasserpflanzen aufhalten.

Die Einzeller sind durchsichtig und bestehen aus einem inneren trübweißen Zellkern, den eine äußere dicke, rindenartige Schicht umgibt. Von dieser gehen strahlenförmig in alle Richtungen etwa 40 lange Achsenfüßchen (Axopodien) aus, die als Fangapparate, Fühler oder Fortbewegungsmittel dienen.

Das Sonnentierchen ernährt sich nicht nur von flüssigen Stoffen, die es durch die äußere Membran einsaugt, sondern auch räuberisch von Infusionstierchen, kleinen Krebstierchen und niederen einzelligen Pflanzen. Diese bleiben an den klebrigen Fangfäden haften und werden durch langsames Einziehen an die Oberfläche des Zellkörpers gebracht. Durch Überkreuzen von nahestehenden Axopodien wird die Beute immer tiefer ins Zellplasma gedrückt, von diesem vollständig eingeschlossen und im Inneren des Zellkernes getötet und verdaut.

Manche Heliozoen wie beispielsweise Actinophrys sol können zur Verdauung größerer Organismen wie Kleinkrebsen miteinander verschmelzen und eine vorübergehende Fressgemeinschaft bilden. Dabei werden zwischen den Zellen kleine oder größere Verdauungsbläschen, sogenannte Nahrungsvakuolen, gebildet.